Was bedeutet eigentlich „Karriere machen“?
Von Walter Brandl am 13/03/2017Viele Menschen verfolgen das gleiche berufliche Ziel: Sie wollen gern Karriere machen. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Phrase? Wie macht man eigentlich Karriere? Indem man viel Geld verdient? In möglichst kurzer Zeit zur Führungsposition aufsteigt? Oder doch einfach, indem man einen Beruf ausübt, der einen erfüllt und glücklich macht? Eines steht fest: „Karriere machen“ kann gar nicht mal so leicht definiert werden. Wir versuchen es trotzdem.
Was ist Karriere?
Der Begriff „Karriere“ kann auch durch „berufliche Laufbahn“ ersetzt werden. Er beschreibt den individuellen Weg durch die Berufswelt, den jeder von uns geht. So gesehen macht jeder Karriere, der einer Erwerbstätigkeit nachgeht. Sind wir damit schon am Ende dieses Blogbeitrages?
Nicht ganz, denn in unserem alltäglichen Sprachgebrauch hat sich eine weitere Bedeutung von „Karriere“ durchgesetzt. Der Begriff wird ebenfalls genutzt, um einen beruflichen Aufstieg zu umschreiben. Als bildhafte Ergänzung hat sich hierfür auch die Karriereleiter etabliert. Wer diese erklimmt – also nach oben klettert – macht im allgemeinen Verständnis Karriere.
Jeder Mensch macht anders Karriere
Doch auch an dieser Stelle ist der Artikel noch nicht beendet. Zwar ist es nicht falsch, zu sagen, dass „Karriere machen“ bedeutet, einen beruflichen Aufstieg anzustreben, doch ist diese Aussage auch nicht ganz vollständig. Fakt ist nämlich, dass nahezu jeder Mensch „Karriere machen“ anders definiert und eine ganz persönliche Einstellung zu diesem Thema hat.
Höher, weiter, schneller – Das klassische Verständnis von Karriere
Für viele bedeutet Karriere machen, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele berufliche Stationen „abzuklappern“ und schließlich eine hohe, besser noch: eine führende Position zu besetzen. Karriere wird in diesem Fall eindeutig über berufliche Hierarchien definiert. Dabei gilt: Je höher, desto besser. Damit eng verbunden: Der Faktor Geld. Auch er gilt für viele als Indikator für eine erfolgreiche Karriere. Indem wir eine hohe Position in einem angesehenen Unternehmen ergattern, steigen auch unsere Aussichten auf ein gutes Gehalt. Für viele ist dieser Werdegang der Inbegriff von Karriere machen.
Karriere und Erfolg: Alles eine Frage der Zielsetzung
Ein ähnlich schwer zu greifender Begriff wie Karriere ist Erfolg. Wer Karriere macht, ist in der Regel auch erfolgreich. Doch was bedeutet es wiederum, Erfolg zu haben? Sie merken, wir bewegen uns mit dieser Thematik auf extrem glatten Eis.
Die gute Nachricht: Sowohl Karriere als auch Erfolg können besser erklärt werden, wenn wir den Terminus Zielsetzung mit ins Boot holen. Jeder Mensch, der in das Berufsleben eintritt und sich auf Jobsuche begibt, verfolgt bestimmte Ziele. Die einen wollen das oben bereits erwähnte große Geld machen, andere suchen nach einer Arbeit mit Sinn, wieder andere wollen gern eine Führungsposition einnehmen und Mitspracherecht haben. So unterschiedlich die Arbeitnehmer, so unterschiedlich sind auch ihre Zielsetzungen.
Am Ende kommt es darauf an, das zu Beginn gesteckte Ziel auch zu erreichen. Ist dies der Fall, kann von Erfolg und einer gelungenen Karriere gesprochen werden. Mit anderen Worten: Indem wir uns Ziele setzen, diese konsequent verfolgen und schließlich auch erreichen, machen wir (unsere ganz persönliche) Karriere.
Die sich wandelnde Einstellung zu Karriere
Halten wir an dieser Stelle also noch einmal fest: Karriere machen ist kein starres Konstrukt, sondern eine persönliche Entwicklung, die stark von Wünschen und Zielen geprägt ist.
Weiterhin kann auch festgehalten werden, dass sich die Einstellung zum Thema Karriere von Generation zu Generation wandelt. Das wird besonders gut deutlich, wenn man sich die sogenannte Generation Y einmal genauer anschaut. Gemeint sind hiermit Menschen, die etwa zwischen 1980 und 1999 geboren wurden (die Zahlen zur genauen Eingrenzung schwanken von Quelle zu Quelle). Das Verständnis der Generation Y-Vertreter zum Thema Karriere machen ist stark von der Sinnhaftigkeit eines Berufs geprägt. Den jungen Menschen, die gerade den Arbeitsmarkt erobern, geht es nicht mehr vorrangig darum, eine Arbeit auszuführen, die möglichst viel Geld in die Kassen spült. Viel wichtiger ist es, etwas zu tun, was einen selbst erfüllt und einen Mehrwert für die Gesellschaft bietet. Karriere machen hat für die Generation Y viel mit Selbstverwirklichung zu tun.
Warum das so ist? Die Vertreter dieser Generation sind in einer überaus stabilen und behüteten Welt aufgewachsen. Anders als ihre Eltern mussten sie nicht permanent den Verlust ihrer Existenz fürchten. Stattdessen wurde ihnen beigebracht, dass sie alles machen können, was sie wollen, wann sie wollen, wo sie wollen, wie sie wollen. Für die Vertreter der Generation Y ist Arbeit nicht bloß Broterwerb, sondern ein wichtiger Bestandteil des individuellen Lebens und Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Dieses Verständnis wirkt sich zwangsläufig auch auf die Definition von „Karriere machen“ aus.
Egal welche Auffassung Sie persönlich von Karriere machen haben, das wichtigste ist, dass Sie Ihr (berufliches) Ziel letztendlich erreichen. Um diesem einen großen Schritt näher zu kommen, empfiehlt es sich, sich Karriere-Vorbilder zu suchen. Es sollte sich hierbei um Personen handeln, die zum Beispiel
- in der gleichen Branche tätig sind
- die Position innehaben, die Sie auch anstreben
- einen besonders aufregenden/außergewöhnlichen Karriereweg gewählt haben
Schauen Sie sich möglichst genau an, wie diese Menschen Ihr Karriereziel erreicht haben und welchen Weg Sie dafür gegangen sind. Je unterschiedlicher Ihre Vorbilder sind, desto besser, denn auf diese Weise wird Ihnen ganz klar vor Augen geführt, dass „Karriere machen“ nicht nach Schema F abläuft, sondern unendlich viele Möglichkeiten bietet.
Karriere machen – nahezu jeder Erwerbstätige hegt diesen ganz persönlichen Traum vom beruflichen Erfolg. Wie Sie ihn sich erfüllen, hängt letztendlich ganz allein von Ihnen ab. Es gibt kein Patentrezept für die perfekte Karriere – dafür aber unzählige individuelle, die genau auf Ihren persönlichen Werdegang abgestimmt werden. Hierbei ganz wichtig: Denken Sie immer an die Ziele, die Sie sich gesetzt haben.