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So verhindern Sie, dass Ihre Bewerbung direkt im Papierkorb landet

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Einen neuen Job suchen und sich auf verschiedene Stellen bewerben ist ein mühseliger Prozess – erst recht, wenn der gewünschte Erfolg lang auf sich warten lässt. Das wohl größte Problem vieler Bewerber, die (initiativ) nach einer Stelle suchen: Die eingeschickten Unterlagen werden gar nicht erst bearbeitet, sondern landen direkt im Papierkorb. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen ein paar Tipps verraten, mit denen Sie dieses Schicksal umgehen. Oder anders formuliert: So sorgen Sie dafür, dass Ihre Bewerbung die Beachtung findet, die sie verdient hat.

Tipp #1: Vorher im Unternehmen anrufen

Dieser Tipp ist definitiv kein Insider – und doch wird er immer wieder gern missachtet. Wer seine Chancen auf einen neuen Job erhöhen will und sich initiativ bei einem Unternehmen bewirbt, sollte im Vorfeld unbedingt bei diesem anrufen. Typische Fragen für ein solches Gespräch sind:

  • Haben Sie gerade offene Stellen?
  • Haben Sie grundsätzlich Interesse an neuen Mitarbeitern?
  • Welcher Mitarbeiter ist für das Personalwesen zuständig?
  • Wissen Sie, ab wann Sie wieder neue Mitarbeiter suchen?

 

Natürlich ist es klug, nicht mit dem Praktikanten zu plaudern, sondern sich nach Möglichkeit direkt zum Personaler durchstellen zu lassen. Das hat den unschlagbaren Vorteil, dass Sie diesem direkt Ihren Namen nennen und eine Verbindung aufbauen können. Hat er dann später Ihre Bewerbung vor sich liegen, wird er sich mit großer Wahrscheinlichkeit an das Gespräch erinnern. Die Bewerbung landet dann nicht gleich im Papierkorb, sondern wird aufmerksam studiert.

Hinweis: Auch im Falle einer ausgeschriebenen Stelle ist es nie verkehrt, sich im Vorfeld mit dem Unternehmen in Verbindung zu setzen und eventuelle Fragen zu klären. Ein solches Vorgehen demonstriert großes Interesse und führt ebenfalls dazu, dass der Personaldienstmitarbeiter Ihren Namen schon einmal gehört hat.

Tipp #2: Stellenausschreibung genau lesen

Ein Ausschlusskriterium für Bewerber, das viele Personaler beklagen, könnte auch als „Möchtegern-Phänomen“ bezeichnet werden: Personen, die sich auf einen Job bewerben, obwohl Ihnen teils grundlegende Voraussetzungen dafür fehlen.

Natürlich kann Ihnen niemand verbieten, sich auf eine Stelle zu melden – doch sollten Sie sich vorher immer ehrlich fragen, ob Sie für diese auch ausreichend qualifiziert sind. Wer nicht die verlangten Anforderungen erfüllt, darf sich hinterher nicht wundern, wenn die Bewerbungsunterlagen direkt in den Papierkorb wandern.

Besser: Lesen Sie die Stellenausschreibung aufmerksam und gehen Sie sie Punkt für Punkt durch. Wenn Sie mehr als 80 Prozent der Anforderungen erfüllen, ist eine Bewerbung sinnvoll. Alles andere könnte auch als Glücksspiel bezeichnet werden.


Tipp #3: Persönliche Kontakte nutzen

Wenn Sie in Unternehmen XY arbeiten wollen und jemanden kennen, der dort bereits angestellt ist, dann ist das ein enormer Vorteil. Ihr Kontakt hat nämlich die Möglichkeit, ein gutes Wort für Sie einzulegen.

Hierbei ist natürlich Fingerspitzengefühl gefragt, denn eine Empfehlung kann auch schnell wie plakative (und aufgeblasene) Werbung klingen. Wenn Sie wirklich der/die Richtige für den Job sind, dann kann das ruhig so kommuniziert werden. Haben Sie jedoch Zweifel oder bringen Sie schlichtweg nicht die geforderten Qualifikationen mit, sollten Empfehlungen aller Art mit Vorsicht ausgesprochen werden.

Tipp #4: Bewerbung zeitgemäß gestalten

Es gibt unzählige Tipps für die perfekte Bewerbung und je mehr man sich mit der Thematik beschäftigt, desto mehr wird man irgendwann verunsichert. Fakt ist: Bewerbungsunterlagen unterliegen keinem strengen Reglement und können daher weitestgehend frei gestaltet werden.

Um mit Ihren Unterlagen aus der Masse herauszustechen, sollten Sie eine zeitgemäße Gestaltung für Ihre Bewerbung wählen – und ruhig auch mal neue Wege gehen. Falls Sie mit Design nur wenig am Hut haben und Ihnen beim Gedanken an die Formatierung im Word-Dokument die Schweißperlen auf die Stirn treten, bieten wir Ihnen gern Hilfe an. Auf Manage Your CV finden Sie viele unterschiedliche Designvorlagen, die Ihre Bewerbung zu einem echten Hingucker machen.

Tipp #5: Keine Standard-Anschreiben verschicken

Einer der größten Fehler, die Bewerber machen können, ist das standardisierte Anschreiben. Wer jede Bewerbung mit den gleichen Worten eröffnet, kann sich sicher sein, dass das erfahrenen Personaler sofort bemerken. Es ist also kein Wunder, wenn die Bewerbung im Anschluss direkt in den Papierkorb geworfen wird.

Um die Chancen auf einen Job zu steigern, müssen Sie sich im Anschreiben unbedingt auf die ausgeschriebene Stelle beziehen und Argumente dafür liefern, warum Sie der perfekte Mitarbeiter dafür sind. Denken Sie hierbei an Tipp #2.

Wer sich initiativ bei einem Unternehmen bewerben will, hat natürlich keine Stellenausschreibung, auf die Bezug genommen werden kann. In diesem Fall gilt es, sich anderweitig vorzubereiten – beispielsweise durch genaues Studieren der Unternehmenswebseite, ein vorheriges Telefonat und Abwägen Ihrer Vorteile, die Sie der Firma bringen. Initiativbewerbungen haben grundsätzlich ein kürzeres Anschreiben als klassische Bewerbungen. Verzichten Sie auf jeden Fall auf abgedroschene Floskeln wie: 

  • „Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit möchte ich mich auf die Stelle XYZ bewerben.“
  • „Mit großen Interesse habe ich die von Ihnen veröffentlichte Stellenausschreibung gelesen.“
  • „Meiner Meinung nach bin ich perfekt für die ausgeschriebene Stelle geeignet, weil...“
  • „Ich würde sehr gern für Ihr Unternehmen arbeiten, weil...“

 

Sätze, die Personaler schon tausendmal gelesen haben, sorgen in der Regel dafür, dass die Bewerbung sofort auf dem „Absage“-Stapel landet.

Tipp #6: Keinen endlosen Lebenslauf verschicken

Ihre Karriere begann bereits mit der Einschulung im Jahr 1963 und weist mittlerweile ziemlich viele (nennenswerte) Stationen auf? Diese Situation ist besonders verzwickt. Denn einerseits will man natürlich keinen Meilenstein vorenthalten und andererseits sollte der Lebenslauf nach Möglichkeit nicht mehr als zwei A4-Seiten umfassen.

Um aus der Misere herauszukommen, sollten Sie den Rotstift ansetzen und alles Irrelevante streichen. Hierzu gehören beispielsweise:

  • schulische Ausbildung (nur der letzte Abschluss ist wirklich wichtig)
  • Praktika (bei ausreichender Berufserfahrung)
  • persönliche Daten (diese müssen Sie nämlich gar nicht angeben)
  • Hobbys

 

Tipp #7: Wert auf ein ordentliches Foto legen

Selfies, unpassende Kleidung, Urlaubsschnappschüsse – die Liste der möglichen Foto-Fauxpas in Bewerbungen ist lang. Wenn Sie sich dazu entschließen, ein Foto Ihrer Person beizulegen (dies ist übrigens keinesfalls Pflicht!), dann sollten Sie Wert darauf legen, dass es auch dem Anlass entspricht. Professionalität und Authentizität sind zwei wichtige Faktoren, die oft darüber entscheiden, wie Ihr erster Eindruck auf den Recruiter ist. 

Lese-Tipp

Eine Reihe nützlicher Tipps für das perfekte Bewerbungsfotos haben wir Ihnen in diesem und diesem Beitrag zusammengestellt.

 

Mit hochwertigen Bewerbungsunterlagen überzeugen – gar nicht mal so einfach, aber auch keinesfalls unmöglich. Mit den richtigen Tipps und Tricks wird es Ihnen gelingen, den Personaler zu überzeugen und Ihren Traumjob zu ergattern.