Passive Jobsuche: Was ist das und wie funktioniert es?
Von Walter Brandl am 13/02/2017Auf der Suche nach einem Job gehen die meisten Menschen den klassischen Weg: Sie halten Augen und Ohren offen und informieren sich beispielsweise in der Zeitung, in Spezial-Jobbörsen oder im Freundes- und Bekanntenkreis zu interessanten Stellenausschreibungen. Sehr beliebt ist außerdem die Initiativbewerbung, also das Schicken von Bewerbungsunterlagen ohne Bezug auf eine ausgeschriebene Stelle. Neben diesen aktiven Möglichkeiten der Jobsuche gibt es jedoch auch einige andere. Die passive Jobsuche ist keinesfalls ein neues Phänomen – und dennoch wird ihr Potential von vielen Jobsuchenden außer Acht gelassen. Sie würden gern mehr über die passive Jobsuche erfahren? Dann sollten Sie unbedingt diesen Beitrag lesen.
Nicht finden, sondern finden lassen
Salopp formuliert wird bei der passiven Jobsuche der Spieß einfach umgedreht. Nicht Sie machen sich auf die Suche nach einem neuen Arbeitgeber – der neue Arbeitgeber macht sich auf die Suche nach Ihnen! Um auch gefunden zu werden, sind selbstverständlich ein paar Voraussetzungen notwendig. Wer sich hinter seinem alten Job versteckt und sich nicht präsentiert, wird lange auf die neue Anstellung warten.
In den letzten Jahren hat sich in der Arbeitswelt der Begriff Headhunter etabliert. Gemeint sind hiermit natürlich nicht die berühmt-berüchtigten Kopfgeldjäger aus alten Westernfilmen, sondern Personaldienstmitarbeiter oder auch externe Anbieter, die sich auf die aktive Suche neuer Mitarbeiter spezialisiert haben. Headhunter durchforsten beispielsweise das Internet und lassen sich persönliche Empfehlungen geben – immer auf der Suche nach dem neuen, perfekten Mitarbeiter für ein Unternehmen. Die Begriffe passive Jobsuche und Headhunter sind eng miteinander verknüpft.
Möglichkeiten der passiven Jobsuche
Die wichtigste Information zur passiven Jobsuche wurde bereits genannt: Sie müsse für andere (speziell für potentielle Arbeitgeber, Personaler und Headhunter) sichtbar werden. Wie das geht? Wir verraten es Ihnen.
Möglichkeit #1: Social Media
Die Karriere-Netzwerke Xing und LinkedIn haben sich in den letzten Jahren zur ersten Adresse für die passive Jobsuche entwickelt. Die beiden Social Media-Kanäle sind die perfekten Plattformen zur Präsentation Ihrer beruflichen Vorzüge. Pflegen Sie Ihr Profil und halten Sie es immer auf dem neuesten Stand. Betonen Sie Ihre Fähigkeiten und machen Sie deutlich, welche beruflichen Ziele Sie haben.
Es ist durchaus legitim, anzugeben, dass man offen für Jobangebote ist. Wenn diese Information Ihren aktuellen Chef verärgern könnte, ist es hilfreich, wenn Sie Ihre Aussage etwas verschleiern – beispielsweise mit den Worten „immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen“ oder „gespannt, was mir mein berufliche Werdegang noch alles bieten wird“. Headhunter werden die versteckten Botschaften mit großer Wahrscheinlichkeit verstehen.
Möglichkeit #2: Freundes- und Bekanntenkreis
Das berühmte „Vitamin B“ spielt eine große Rolle bei der passiven Jobsuche. Indem Sie Freunden und Bekannten erzählen, dass Sie über einen Jobwechsel nachdenken (aber nicht aktiv planen!), werden Sie im Laufe der Zeit sicherlich viele interessante Angebote zugespielt bekommen. Im besten Fall empfiehlt Sie der Freund oder Bekannte sogar für eine zu besetzende Stelle und Sie werden zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Die Vergabe von Jobs auf Grundlage von Mitarbeiter-Empfehlungen ist in vielen Unternehmen Gang und Gäbe.
Möglichkeit #3: Eigene Homepage / Blog
Sie sind Experte auf einem bestimmten Gebiet und wollen das nicht nur beruflich, sondern auch auf anderen Wegen zum Ausdruck bringen? Dann empfiehlt es sich, einen eigenen Blog ins Leben zu rufen. Mit etwas Geschick können Sie diesen auch als Werkzeug für Ihre passive Jobsuche einsetzen. Denkbar ist unter anderem eine „Randnotiz“ à la „Sie sind begeistert von mir und meinen Inhalten und wollen gern mit mir zusammenarbeiten? Ich bin offen für alles!“
Um den gewünschten Erfolg mit einem eigenen Blog zu erzielen, ist es wichtig, relevante Stichwörter (Keywords) für Ihre Jobsuche zu definieren und diese immer wieder im Content unterzubringen. Auf diese Weise wächst die Wahrscheinlichkeit, von einem potentiellen Arbeitgeber gefunden zu werden. Weiterhin ist es sinnvoll, einen Lebenslauf mit einigen wichtigen Berufsstationen und Meilensteinen zu hinterlegen.
Möglichkeit #4: Profil in Jobbörsen anlegen
Viele Online-Jobbörsen bieten die Möglichkeit, ein persönliches Profil anzulegen und darüber zu signalisieren, dass man auf Jobsuche ist. Diese Option erfordert recht wenig Aufwand und muss nicht immer wieder gepflegt werden.
Die vier Möglichkeiten zeigen eines sehr deutlich auf: „passiv“ bedeutet im Fall der Jobsuche keinesfalls, dass man die Füße hochlegen kann. Ein gewisses Maß ein Engagement ist immer erforderlich. Durch Nichtstun bekommen die wenigsten einen tollen Job in Aussicht gestellt.
Aktive und passive Jobsuche miteinander kombinieren
So schön es auch klingt, vom zukünftigen Arbeitgeber gefunden zu werden und dafür kaum etwas tun zu müssen – die passive Jobsuche ist stark vom Zufall geprägt. Wer diesem jedoch nichts überlassen will, ist gut beraten, neben den passiven auch eine aktive Jobsuche zu starten. Eine Kombination aus beidem steigert Ihre Chancen auf einen neuen Job enorm.
Stürzen Sie sich niemals unorganisiert in die aktive Jobsuche. Sie werden den Überblick schneller verlieren als Ihnen lieb ist. Wenn Sie es besser und vor allem professioneller anstellen wollen, empfehlen wir Ihnen unseren Bewerbungsmanager Manage Your CV. Hiermit können Sie nicht nur hochwertige Bewerbungsunterlagen erstellen, sondern diese auch übersichtlich verwalten. Eine weitere Funktion ist der Jobbörsenmanager, mit dessen Hilfe Sie hochwertige Spezial-Jobbörsen für Ihr Berufsfeld oder Ihre Branche finden können.