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Job-Sterben durch die Digitalisierung der Arbeitswelt?

Job Sterben durch die Digitalisierung der Arbeitswelt

Haben Sie es schon gehört? Die Digitalisierung sorgt dafür, dass wir bald alle keine Arbeit mehr haben. So zumindest lautet ein gängiges Vorurteil, das eng mit der Veränderung der modernen Arbeitswelt verknüpft ist. Fakt ist: Viele Berufe verändern sich aufgrund der digitalen Transformation gerade oder in naher Zukunft stark. Einige werden wahrscheinlich auch „aussterben“. Welche das unter anderem sind und warum trotzdem nicht mit einer großen Arbeitslosenwelle zu rechnen ist, verrät Ihnen der nachfolgende Beitrag.

Die große Angst vor den Robotern

Wird ein Roboter meine Arbeit übernehmen? Nicht wenige Menschen stellen sich derzeit diese Frage und sind ernsthaft besorgt. Die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt löst nicht bei allen Euphorie aus. Die, die ihr kritisch gegenüberstehen, bangen meist um ihren Job und haben Angst, am Ende die (arbeitslosen) Verlierer zu sein. Doch sind diese Sorgen tatsächlich berechtigt? Wird in ein paar Jahren eine Welle der Arbeitslosigkeit über uns hereinbrechen, weil in den Unternehmen nur noch Maschinen und keine Menschen mehr arbeiten?

Die Antwort lautet natürlich: „Nein.“ Viele Jobs werden nicht überflüssig, sondern verändern sich „lediglich“ stark. Die Entwicklungen sind in allen Branchen zu beobachten und so kommt es, dass der Postbote genauso vom digitalen Wandel betroffen ist wie der Softwareentwickler.

Neue Herausforderungen in altbekannten Berufsfeldern

Wenn es etwas gibt, worauf sich Arbeitnehmer in naher Zukunft einstellen müssen, dann ist es nicht der Wegfall ihrer Stelle, sondern die Veränderung von dieser. Fast jeder von uns wird sich neuen Herausforderungen stellen müssen. Diese jedoch kategorisch zu verteufeln, ist der falsche Weg. Die Digitalisierung sollte vielmehr als Chance zur Weiterentwicklung verstanden und auch dementsprechend genutzt werden. Schon jetzt ist zu beobachten, dass sich viele altbekannte Berufsfelder teils stark verändern, somit völlig neue Anreize schaffen und auch neue Interessenten ansprechen.

Gibt es also doch kein Job-Sterben?

Dass alle Berufe von der Digitalisierung verschont bleiben, ist natürlich Wunschdenken. Natürlich werden aufgrund der fortschreitenden Vernetzung und Automatisierung gewisse Berufe überflüssig – beziehungsweise zukünftig von Maschinen ausgeführt.

Wie stark ein Berufsfeld vom Job-Sterben betroffen ist, hängt maßgeblich davon ab, wie stark man es automatisieren kann. Während klassische Fließband-Arbeiten beispielsweise mehr und mehr von Maschinen übernommen werden, ist dies bei sehr komplexen Berufen nicht möglich. Auch überall da, wo Kreativität, Individualismus und Spontanität gefragt sind, werden es die Roboter schwer haben, den Menschen zu ersetzen.

Berufe, die von der Digitalisierung bedroht sind:

  • Taxifahrer
  • Post- und Paketboten
  • Holzfäller
  • Wäscherei-Mitarbeiter
  • Flugbegleiter

Info

Ob Ihr Beruf von der Digitalisierung bedroht wird, können Sie mithilfe vom Job Futuromat herausfinden.

 

Übrigens ist das Aussterben von Berufen kein Phänomen, das durch die Digitalisierung entstanden ist. Wirft man einen Blick in die Vergangenheit, so finden sich unzählige Beispiele für Berufe, die es heute nicht mehr gibt. Das „Aussterben“ ist besonders in Zeiten großer Veränderungen – beispielsweise der industriellen Revolution – zu beobachten.

Die Entstehung neuer Berufe

Was auf keinen Fall außer Acht gelassen werden darf, ist, dass die Digitalisierung nicht nur Berufe verschwinden lässt, sondern auch erschafft. Die Liste der neuen Digital-Berufe ist lang und wird auch in Zukunft durch weitere ergänzt werden. Hier ein paar Beispiele für Berufe, die durch die Digitalisierung erschaffen wurden und somit auch neue Jobchancen bieten:

  • Social Media Manager
  • Chief Digital Officer
  • Big Data Scientist
  • Mobile Developer
  • Security Manager

 

Info
Noch mehr neu entstandene Digital-Berufe finden Sie in diesem und diesem Beitrag in unserem Bewerbermagazin.

 

Digitalisierung in Fabriken: Das Beispiel Bosch

Besonders groß ist die Angst vor dem Job-Sterben in der Industrie. In den großen Firmen, in denen viele Tätigkeiten stark automatisiert ablaufen, werden längst zahlreiche Maschinen eingesetzt. Dass das jedoch nicht bedeuten muss, dass viele Mitarbeiter entlassen werden, beweist unter anderem das Unternehmen Bosch. Hier ist man der Ansicht: Da, wo es viele Maschinen und Roboter gibt, muss es auch viele Mitarbeiter geben, die diese bedienen und warten können.

Natürlich setzt diese Arbeit eine sehr gute Ausbildung und ein umfassendes technisches Know-How voraus und kann nicht vor jedem ausgeübt werden, doch unterstreicht das Beispiel Bosch nochmals, dass definitiv nicht mit einem großen Job-Sterben durch die Digitalisierung zu rechnen ist. Es wird definitiv Veränderungen in der Arbeitswelt geben – auf die man sich jedoch nach und nach einstellen kann und die als Chance und nicht als Gefahr gewertet werden müssen.