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Internet of Things: Was ist das und was kann das?

Internet of Things Was ist das und was kann das

Das Internet der Dinge – auch Internet of Things oder kurz IoT genannt – gehört zu den derzeit wichtigsten Unterthemen der Digitalisierung. Auch wenn fast jeder schon einmal etwas davon gehört hat, können sich nur die wenigsten etwas Konkretes darunter vorstellen. Das Internet of Things umfasst mehr als nur die Verwendung von 3D-Druckern. Welche Möglichkeiten und vielleicht auch Grenzen es mit sich bringt, erfahren Sie im nachfolgenden Beitrag.

Definition: Was ist das Internet of Things

Natürlich finden sich im World Wide Web mittlerweile schon unzählige Definitionen, die erklären wollen, was genau das Internet of Things ist. Das Problem: Der Laie, der sich bisher noch nie mit der Thematik auseinandergesetzt hat, hat es schwer, die Definitionen auch zu verstehen. Wir wollen daher versuchen, die teils sehr komplexen Erläuterungen auf das Wesentliche herunterzubrechen und das IoT so einfach wie möglich zu erklären.

Das Internet der Dinge ist – etwas überspitzt formuliert – das Ende des Personal Computers, so wie wir ihn kennen. An seine Stelle treten verschiedene smarte Produkte (oder Dinge beziehungsweise things), die größtenteils miteinander vernetzt sind und darum auch Informationen austauschen, sprich: kommunizieren, können. Das übergeordnete Ziel vom Internet of Things ist es, uns Menschen den Alltag zu vereinfachen – beispielsweisedurch Heizungen, die sich von allein ausschalten oder auch den Staubsaugerroboter, der so programmiert werden kann, dass er nur dann arbeitet, wenn niemand im Haus ist. Die Etablierung vom Internet der Dinge hat auch zur Folge, dass die analoge und digitale Welt immer mehr miteinander verschmelzen.

Internet of Things: Zukunftsmelodie oder gelebte Realität?

Viele sind immer noch der Meinung, dass das IoT noch in den Kinderschuhen steckt und allenfalls von einer Handvoll Computer-Nerds genutzt wird. Dem ist jedoch nicht so. Was noch immer nach ferner Zukunftsmelodie und vielleicht auch ein bisschen nach Science Fiction klingt, ist längst gelebte Realität. Fast jeder von uns ist schon einmal mit dem Internet der Dinge in Berührung gekommen – oftmals ohne es überhaupt bemerkt zu haben.

Beispiele für das Internet der Dinge

Um Ihnen ein noch besseres Verständnis oder auch Gespür für das Internet of Things zu geben, sollen an dieser Stelle vier praktische Beispiele genannt werden. Diese machen das IoT nicht nur greifbarer für Laien, sondern unterstreichen auch, dass uns diese Thematik inzwischen in allen Lebensbereichen begegnet.

Smart Home: In den letzten Monaten konnte man keine Messe besuchen, ohne dem Smart Home – dem klugen Zuhause – zu begegnen. Dieser Mega-Trend, der immer mehr Menschen interessiert und auch fasziniert, ist das wohl bekannteste Beispiel für das Internet of Things. Smart Home bedeutet, dass verschiedene Geräte – von der Heizungsanlage über die Küchenmaschinen bis hin zum Alarmsystem – miteinander vernetzt sind und sich dadurch Informationen senden können. Das Smart Home kann außerdem nicht nur von zuhause aus, sondern auch unterwegs gesteuert werden. Wer in den Urlaub fährt und vergessen hat, den Herd auszuschalten, muss in Zukunft nicht mehr umdrehen, sondern kann das Gerät auch ganz unkompliziert via Smartphone aus der Ferne steuern.

Fitness-Armbänder: Ähnlich beliebt wie das Smart Home sind die Fitness-Armbänder, die vielleicht bald schon den klassischen Fitness-Coach überflüssig machen. Die stylischen Armbänder, die mittlerweile zum Sortiment jedes großen Technik-Anbieters gehören, zeichnen nicht nur Schritte und Herzfrequenzen auf. Sie übermitteln allerlei Daten auf ein Endgerät und werten diese auch gleich aus. Somit weiß der Träger immer, in welcher Kondition er sich aktuell befindet, wo seine Bestleistung liegt und wann er sein gestecktes Fitness-Ziel erreicht hat.

Digitaler Assistent: Seit ein paar Wochen ist Amazons digitaler Assistent „Alexa“ auf dem Markt. Das Produkt wird mit Sicherheit nicht das einzige seiner Art bleiben. Digitale Assistenten spielen nicht nur auf Wunsch unser Lieblingslied ab, sondern sagen uns auch, welche Termine am nächsten Tag anstehen, wann die nächste Straßenbahn zum Theater fährt und wie das Wetter nächste Woche in Hamburg wird. Kurzum: Sie helfen uns in allen Lebenslagen. Was bisher meist noch als Spielerei für Technik-Liebende belächelt wird, hat durchaus das Zeug, sich in ein paar Jahren vollständig zu etablieren und auch die breite Masse anzusprechen.

Connected Cars: Connected Cars verfügen ganz im Sinne des IoT über einen Internetzugang und WLAN und können darum mit vielen anderen Geräten – allen voran dem Smartphone –  „kommunizieren“. Außerdem geben sie Informationen wie Stau- und Unfallmeldungen weiter und unterstützen den Fahrer damit individuell. Der nächste Schritt in der Entwicklung der connected cars sind selbstfahrende Autos, die sich dank Sensoren und Kameras im Straßenverkehr zurechtfinden und einen Fahrer weitestgehend überflüssig machen. Auch hierbei handelt es sich nicht mehr um Zukunftsvisionen, sondern um die Gegenwart des Internet of Things.


Die Schattenseiten vom Internet der Dinge

Da wo Licht ist, ist immer auch Schatten – auch im Fall vom IoT. Während sich die einen vor Euphorie fast überschlagen, betrachten die anderen die Entwicklungen auf diesem Gebiet immer auch mit Skepsis. Die wohl größte und auch wichtigste Grenze vom Internet der Dinge ist die Sicherheit. Da, wo viele Daten gesammelt, ausgewertet und übermittelt werden, gibt es immer auch Menschen, sogenannte Cyberkriminelle, die die Systeme mit böser Absicht angreifen. Wie groß die Gefahr ist, wird deutlich, wenn man sich folgendes Szenario vor Augen führt:

Ein Hacker greift ein beliebiges Smart Home-System an und erhält Einblick in alle Daten, die darin gesammelt werden. Er kann beispielsweise erkennen, zu welchen Uhrzeiten der Smart TV läuft – und weiß dadurch relativ genau, wann sich Menschen im Haus aufhalten und wann es leersteht. Noch brisanter wird es, wenn der Cyberkriminelle zusätzlich in der Lage ist, die Alarmanlage und die Videoüberwachung des Hauses auszuschalten. Eine ähnlich große Angriffsfläche für Hacker bieten die Keyless-Go-Systeme, mit denen man Autos ohne Schlüssel öffnen und starten kann.

Grundsätzlich gilt bei der Nutzung vom Internet of Things immer äußerste Vorsicht. Während Laien nur wenig gegen Sicherheitslücken unternehmen können, muss dieses Thema von den Herstellern noch mehr in den Fokus gerückt werden. Erfreulicherweise gibt es inzwischen schon eine ganze Reihe von Normen, Standards und Richtlinien, die sowohl Hersteller als auch Nutzer für das Thema Sicherheit sensibilisieren.

Eine andere Schwachstelle vom Internet der Dinge sind verfälschte oder schlichtweg unbrauchbare Daten. In diesem Artikel der Computerwoche wird das Problem anhand eines anschaulichen Beispiels erklärt: Kriecht ein Regenwurm über einen Sensor auf dem Feld, weiß der Landwirt nicht, wie warm und feucht der Boden ist, sondern erhält entsprechende Informationen über das Tier. Das gleiche Prinzip kann auf jeden anderen Bereich des IoT übertragen werden.

 

Fazit: Das Internet of Things ist längst allgegenwärtig

Auch wenn das Internet of Things für viele nach wie vor nicht greifbar ist, ist es längst in unserem Alltag angekommen und begegnet uns überall. Smarte, miteinander verknüpfte Geräte erleichtern nicht nur unser privates Leben, sondern verändern auch die (digitale) Wirtschaft nachhaltig.