Bewerbermagazin - Expertenrat für Ihre Bewerbungs- und Karrierefragen

Blogger, Influencer, Youtuber - Was verbirgt sich hinter diesen digitalen Berufen?

BloggerInfluencerYoutuberWas verbirgt sich hinter diesen digitalen Berufen Photo by Elijah Macleod on Unsplash

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Digitalisierung den Arbeitsmarkt, so wie wir ihn kennen, gerade gehörig durcheinanderwirbelt. Es sind nicht nur neue Aufgabenbereiche wie beispielsweise das Online-Marketing, entstanden, die Digitalisierung schafft auch völlig neue Berufe. Was sich hinter diesen verbirgt, ist nicht immer sofort ersichtlich und so manche Berufsbezeichnung schafft es mühelos, für ganz schön viel Verwirrung zu sorgen. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen, wodurch sich die digitalen Berufe Blogger, Influencer und Youtuber im Detail auszeichnen und was sie gemeinsam haben.

Blogger werden bedeutet mehr als nur schreiben können

Wie wird man (erfolgreicher Berufs-) Blogger? Auch jetzt, nachdem das Medium Blog (in der Anfangszeit auch Weblog genannt) auf über ein Jahrzehnt Geschichte zurückblicken kann, beschäftigt diese Frage viele (vor allem junge) Menschen.

Der klassische Blog hat sich in den vergangenen Jahren noch einmal stark verändert. Gestartet als eine Art Online-Tagebuch, in dem über Gott und die Welt geschrieben wurde, sind professionelle Blogs inzwischen fast schon mit Hochglanz-Magazinen vergleichbar. Kein Wunder, denn wer hiermit Geld verdienen möchte, muss qualitativ hochwertige Inhalte abliefern.

Berufsblogger finden sich mittlerweile in nahezu allen Nischen, vor allem aber in den Bereichen Mode, Beauty, Reisen und Lifestyle. Sie haben es geschafft, aus ihrem Hobby einen Job zu machen – und verdienen damit mitunter ziemlich gutes Geld.

Wichtig zu wissen ist jedoch, dass nur ein Bruchteil der aktiven Blogger auch tatsächlich von dieser Tätigkeit leben kann. Während der größte Teil einen Blog wirklich nur aus Spaß betreibt, schaffen es manche, daraus einen lukrativen Nebenerwerb zu entwickeln. Diejenigen, die „Bloggen“ als ihren Hauptberuf angeben können, sind in der absoluten Minderheit.

Wer dennoch mit dem Gedanken spielt, Bloggen zum Beruf zu machen, der sollte sich eines von Anfang an klar vor Augen führen: Als Blogger muss man nicht nur gut schreiben können. Tatsächlich verbirgt sich hinter diesem Job eine Vielzahl von Aufgaben, die durchaus als Herausforderung bezeichnet werden können. Als Blogger müssen Sie:

  • schreiben
  • fotografieren
  • Beiträge in ein CMS (meist WordPress) einpflegen können
  • HTML-Grundkenntnisse haben
  • ein rechtliches Grundwissen vorweisen (Datenschutz, Urheberrecht, etc.)
  • kommunikativ sein
  • strukturiert und organisiert arbeiten
  • Online Marketing (v.a. Social Media Marketing) betreiben

Kurzum: Blogger sind in der Regel wahre Allround-Talente, die in den unterschiedlichsten Businessbereichen affin sind. Das müssen sie auch, denn nur so haben sie eine Chance, sich langfristig gegen die Konkurrenz durchzusetzen.


Youtuber: DER Traumberuf vieler Jugendlicher

„Was willst du später einmal werden?“ Während die Antworten auf diese Frage noch vor wenigen Jahren häufig „Tierärztin“, „Polizist“ oder „Pilotin“ lauteten, sind sich die Jugendlichen heutzutage einig: Sie wollen gern ein Youtuber werden.

Doch was ist ein Youtuber eigentlich beziehungsweise: Was macht ein Youtuber?

Youtuber sind Leute, die auf der Videoplattform Youtube aktiv sind und hier regelmäßig neue Inhalte hochladen. Es handelt sich hierbei also nicht von vornherein um einen digitalen Beruf.

Das wird es natürlich erst, wenn durch die Videos Geld in die Kassen gespült wird. Youtuber generieren ihr Einkommen vorrangig durch Produktkooperationen. Das bedeutet, sie stellen in ihren Videos verschiedenste Produkte – von der neuen Lidschatten-Palette bis hin zum Playstation-Game – vor und empfehlen diese ihren Zuschauern.

Simples Product Placement – also die Platzierung eines Produktes im Hintergrund – wird mittlerweile sehr kritisch beäugt. Erhält der Youtuber hierfür Geld und kennzeichnet er die Produktplatzierung nicht eindeutig als Werbung, dann handelt es sich hierbei um Schleichwerbung. Es gilt also – wie auch beim Bloggen – einige rechtliche Vorgaben zu kennen und in der Praxis natürlich auch zu berücksichtigen.

Auch in diesem Beruf ist ein umfangreiches Wissen gepaart mit praktischen Fähigkeiten gefragt. Youtuber sitzen nämlich in der Regel nicht nur vor der Kamera, sie schneiden und bearbeiten ihre Videos auch häufig selbst. Hinzu kommen ähnliche administrative Aufgaben wie im Fall der Blogger.

Wie wird man Influencer?

Der Beruf des Influencers hat sich gewissermaßen aus Blogger und Youtuber weiterentwickelt. Mittlerweile gibt es aber auch Influencer, die ohne eigenen Blog oder Youtube-Kanal erfolgreich sein.

Doch obwohl dieser Begriff gerade so omnipräsent ist, fragen sich noch immer viele Menschen: Was ist ein Influencer? Und (vielleicht noch viel wichtiger): Wie werde ich Influencer?

Das englische Verb to influence bedeutet ins Deutsche übersetzt „beeinflussen“. Infuencer sind also (ganz allgemein formuliert) Menschen, die andere Menschen beeinflussen – beispielsweise indem sie sich positiv oder negativ über ein Produkt, eine Marke oder einen Trend äußern.

Das Geschäftsmodell Influencer (ja, mittlerweile hat sich das Beeinflussen anderer Leute in ein eigenständiges Business entwickelt) basiert natürlich vorrangig auf bezahlten und dennoch authentischen Empfehlungen. Unternehmen geben Influencern Geld dafür, dass diese sich positiv über ein Produkt oder Dienstleistung äußern und ihren Fans und Followern nahelegen, es auch einmal auszuprobieren.

Um erfolgreicher Influencer zu werden, braucht man vor allem eines: Eine große Community. Denn je mehr Menschen man mit seinen Botschaften und Empfehlungen man erreicht, desto mehr Geld zahlen die Firmen dafür.

Natürlich entsteht eine solche Fan-Gemeinde nicht von heut‘ auf morgen. Die meisten Influencer sind bereits seit mehreren Jahren auf Plattformen wie Instagram, Facebook und Youtube aktiv und haben sich jeden einzelnen Follower erkämpft. Was beim Aufbau einer Community hilft, sind unter anderem:

  • qualitativ hochwertige Inhalte (Fotos, Videos, Texte, etc.)
  • Authentizität/Glaubwürdigkeit
  • ein sympathisches Auftreten
  • Professionalität

Was haben Blogger, Youtuber und Influencer gemeinsam?

Alle drei Berufe, die wir Ihnen in diesem Beitrag vorgestellt haben, basieren im Wesentlichen auf dem Umstand, dass sie Unternehmen eine Werbeplattform bieten. Natürlich können Blogger, Youtuber und Influencer auch anderweitig Geld verdienen – beispielsweise durch die Entwicklung eigener Produkte, Bücher oder Workshops – doch wird der Großteil ihres Einkommens durch Marketing-Kooperationen mit diversen Firmen generiert.

Weiterhin kann festgehalten werden, dass nahezu alle, die von diesen Berufen leben, selbstständig sind. Die Anzahl der Blogger, Youtuber und Influencer in Festanstellung ist verschwindend gering. Es kann allerdings davon ausgegangen werden, dass sich hieran in naher Zukunft etwas ändern wird. Immer mehr Unternehmen setzen beispielsweise auf „hausinterne“ Influencer, also Mitarbeiter mit einer gewissen Reichweite in sozialen Medien, und schaffen neue Aufgabenbereiche für diese.

Wer weiß, vielleicht kann man sich auch schon bald auf eine feste Stelle als Youtuber oder Blogger bewerben.