Bitte lächeln! Tipps fürs ideale Bewerbungsfoto – Teil 2
Von Walter Brandl am 21/04/2017Vor ein paar Wochen haben wir Ihnen hier im Bewerbermagazin einige Tipps für das perfekte Bewerbungsfoto mit auf den Weg gegeben. Wir haben Ihnen beispielsweise erklärt, welche Kleidung angemessen ist, wie Sie dem Bild Ihre persönliche Note verleihen und dass das Bewerbungsfoto gar keine Pflicht ist. Im zweiten Teil unserer kleinen Serie soll es nun um weitere Aspekte rund um das perfekte Bewerbungsfoto gehen.
Die ideale Platzierung
Grundlegen haben Sie zwei Möglichkeiten bei der Platzierung Ihres Bewerbungsfotos:
- auf dem Deckblatt
- auf dem Lebenslauf
Wenn Sie sich für Variante 1 entscheiden, dann sicherlich, weil Sie Ihren Bewerbungsunterlagen einen persönlichen Einstieg verleihen wollen. Der Betrachter wird das Bild sofort sehen und sich Ihre Erscheinung einprägen – ein Punkt, der klar für die Positionierung auf dem Deckblatt spricht. Wo genau auf dem Deckblatt Ihr Foto erscheint, ist Geschmackssache. Die zentrale Platzierung hat sich im Laufe der Zeit etabliert. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie das Foto nicht auch anderswo in das Design des Deckblatts einfügen können.
Dem Deckblatt gegenüber steht die Platzierung auf dem Lebenslauf – klassischerweise oben rechts. Was von den einen als traditionell bezeichnet wird, ist in den Augen der anderen eher eingestaubt und veraltet. Vor allem Bewerbungsbilder, die mit einer Büroklammer am Lebenslauf befestigt werden, erwecken schnell den Eindruck des Altbackenen. Der große Vorteil von der Platzierung auf dem Lebenslauf ist, dass Sie hierdurch wesentliche Informationen zu Ihrer Person an einem Ort bündeln. Es ist durchaus normal, dass der Lebenslauf – das wohl wichtigste Element der Bewerbungsunterlagen – entnommen, vervielfältigt und/oder an mehrere Personen weitergereicht wird. Wenn neben Ihren beruflichen Eckdaten auch noch Ihr Foto von möglichst vielen Entscheidungsträgern im Unternehmen begutachtet wird, kann das nur von Vorteil sein.
Der goldene Schnitt
Der goldene Schnitt ist ein fotografisches Gestaltungselement, das seinen Ursprung in der klassischen Malerei hat. Er unterteilt ein Foto oder Bild sowohl horizontal als auch vertikal in drei Bereiche. Hierfür werden imaginär zwei waagerechte und zwei senkrechte Linien über das Motiv gelegt, sodass ein Gitter entsteht. Orientiert sich das Foto entlang dieser Linien, entspricht es dem goldenen Schnitt und wird vom Betrachter als besonders ästhetisch und auch interessant wahrgenommen.
Was viele nicht wissen: Auch im Fall von Bewerbungsfotos kann der goldene Schnitt zum Einsatz kommen. Er empfiehlt sich vor allem dann, wenn Sie sich für ein Foto im Querformat entscheiden. Doch auch im Hochformat gibt es verschiedene Möglichkeiten, den goldenen Schnitt umzusetzen – beispielsweise mit vor der Brust verschränkten Armen.
Sagen Sie Ihrem Fotografen im Vorfeld, dass dieser auf den goldenen Schnitt achten soll. Er wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wissen, was gemeint ist. Weiterhin ist es immer ratsam, das Bild mit etwas „Futter“ aufzunehmen. Das bedeutet, dass um Sie herum etwas mehr Hintergrund zu sehen ist und der Bildausschnitt entsprechend dem goldenen Schnitt individuell angepasst werden kann.
Welche Größe ist die richtige?
Da es keine einheitlichen Regeln für Bewerbungsfotos gibt, werden Sie auch nirgendwo eine feste Größen- beziehungsweise Formatangabe finden. Mit anderen Worten: Erlaubt ist wieder einmal alles, was gefällt. Trotz all der Freiheiten haben sich allerdings auch ein paar Formate durchgesetzt und als besonders beliebt herausgestellt. Diese sind:
- 6 x 9 cm
- 5 x 7 cm
- 4,5 x 6 cm
Jede Variante kann sowohl im Hoch- als auch Querformat gewählt werden.
Wenn die Rede von der Größe eines Bewerbungsfotos ist, ist hiermit mittlerweile nicht mehr nur die gemeint, die mit einem Lineal ermittelt werden kann. Die Online-Bewerbung ist weiterhin auf dem Vormarsch und wird die gedruckte Variante wohl früher oder später komplett ablösen. Wenn Sie sich digital bewerben, können Sie das Bewerbungsfoto entweder in der Textdatei integrieren oder auch separat im Anhang verschicken. Ist letzteres der Fall, sollten Sie darauf achten, dass das Bild zwar eine sehr gute Qualität hat, aber auch nicht zu groß ist – also nicht zu viele Megabyte umfasst. 2 MB gelten als guter Mittelweg und können von Ihnen als Richtwert betrachtet werden.
In Farbe oder Schwarz-Weiß?
Eine der am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Bewerbungsfoto ist: Soll es schwarz-weiß oder doch in Farbe sein? Um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen, haben wir einmal alle Vor- und Nachteile der beiden Optionen zusammengestellt.
Farbiges Bewerbungsfoto
Vorteile:
- springt sofort ins Auge
- lässt Ihre speziellen Merkmale (beispielsweise die Haar- oder Augenfarbe) noch besser zur Geltung kommen
- wirkt individuell
- erweckt einen freundlichen (farbenfrohen) Eindruck
Nachteile:
- kann schnell Unruhe in die Bewerbungsunterlagen bringen
- lässt Sie unter Umständen weniger schmeichelhaft aussehen
Bewerbungsfoto in Schwarz-Weiß
Vorteile:
- lässt das Bild automatisch elegant wirken
- kaschiert Hautunebenheiten
- wirkt schmeichelhaft bei einem hellen Teint
- weckt das Interesse des Betrachters (dieser will gern wissen, wie Sie in Farbe – also in Wirklichkeit – aussehen)
Nachteile:
- kann schnell langweilig („eintönig“) wirken
- lässt Sie unter Umständen in der Masse untergehen
Ob Ihr Bewerbungsfoto besser in Schwarz-Weiß oder Farbe wirkt, können Sie dank einer Vielzahl von Bildbearbeitungsprogrammen im Handumdrehen herausfinden. Erstellen Sie einfach beide Varianten und vergleichen Sie sie direkt miteinander. Oftmals ist schon nach kurzer Betrachtung klar, ob das Foto lieber in Farbe oder Schwarz-Weiß eingereicht werden sollte.
Der Fokus muss immer auf dem Gesicht liegen
Die Zeiten, in denen das Bewerbungsfoto strikt eine Frontalangesicht vom Gesicht des Bewerbers gezeigt hat, sind Gott sei Dank vorbei. Inzwischen sind die Gestaltungsmöglichkeiten sehr viel flexibler und bieten zahlreiche Spielräume. Im ersten Teil unserer Tipps fürs perfekte Bewerbungsfoto haben wir bereits die Dynamik angesprochen, die Sie Ihrem Bild durch bestimmte Posen und Gesichtsausdrücke verleihen können. Im Eifer des Gefechts sollten Sie eines jedoch nie außer Acht lassen: Der Fokus muss deutlich auf Ihrem Gesicht liegen. Ganzkörper-Aufnahmen sind daher absolut tabu. Als Faustregel gilt: Alles unterhalb der Gürtellinie hat auf einem Bewerbungsfoto nichts zu suchen. Der Betrachter wird sich nicht dafür interessieren, was für eine Hose Sie tragen, wie lang Ihre Beine sind oder ob ein kleiner Bauchansatz zu erkennen ist. Wenn er sich etwas genau ansieht, dann ist es Ihr Gesicht – denn dieses verrät am meisten über Sie und Ihren Charakter.