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Bitte lächeln! Tipps fürs ideale Bewerbungsfoto – Teil 1

Bitte laecheln Tipps fuers ideale Bewerbungsfoto Teil 1

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Vermutlich kennen Sie dieses Sprichwort und vermutlich waren Sie auch schon einmal in einer Situation, in der es sich bewahrheitet hat. Es stimmt tatsächlich: Bilder transportieren nicht nur Informationen, sondern auch Emotionen. Sie lassen uns an einem Ereignis teilhaben, geben Aufschluss und wecken Sympathie oder auch Antipathie für eine Person. Im Falle der Bewerbungsunterlagen ist das beigelegte Foto der erste (mehr oder weniger persönliche) Eindruck, den ein potentieller Arbeitgeber von Ihnen erhält.

Da es hierfür bekanntlich keine zweite Chance gibt, will das Bild stets mit größter Sorgfalt ausgewählt werden. In diesem Artikel wollen wir Ihnen gerne einen zweiteiligen Leitfaden mit auf den Weg geben, der Ihnen dabei hilft, sich selbst perfekt in Szene zu setzen und den zukünftigen Arbeitgeber vollends von sich zu überzeugen.

Muss meiner Bewerbung ein Foto beiliegen?

Ehe wir uns mit den Richtlinien für das perfekte Bewerbungsfoto befassen, soll an dieser Stelle ein weit verbreiteter Mythos aus der Welt geschafft werden. Es besteht keine Pflicht, den Bewerbungsunterlagen ein Foto von Ihnen beizulegen. Mit anderen Worten: Das Bewerbungsfoto ist optional und darf vom Unternehmen nicht verlangt werden. Die rechtliche Grundlage für diesen Sachverhalt ist das Antidiskriminierungsgesetz, das 2006 eingeführt wurde.

Info

Immer wieder finden sich auch Stellenausschreibungen, in denen explizit darauf hingewiesen wird, dass der Arbeitgeber kein Foto von den Bewerbern verlangt.


Dass das Bewerbungsfoto kein Muss ist, hält dennoch kaum jemanden davon ab, es nicht trotzdem mit den Unterlagen einzureichen. Immerhin handelt es sich hierbei – wie schon erwähnt – um eine erste visuelle Präsentation der eigenen Person, die durchaus auch Einfluss auf den weiteren Verlauf des Bewerbungsprozesses haben kann. Doch wie setzt man ein Bewerbungsfoto möglichst gewinnbringend ein?

Schritt #1: Legen Sie die Aussage des Fotos fest

Ehe Sie zum Fotografen gehen und neue Passbilder für die Bewerbungsunterlagen anfertigen lassen, sollten Sie sich ein paar grundlegende Gedanken zu dem Foto machen. Stellen Sie sich als erstes die Frage: „Was will ich mit meinem Foto aussagen?

Wollen Sie seriös und professionell wirken oder doch lieber den Anschein einer überaus sympathischen Person erwecken? Wollen Sie bewusst gegen den Strom schwimmen oder eher klassisch daherkommen?

Da es keine Pflicht für Bewerbungsfotos gibt, gibt es im Grunde genommen auch keine festen Regeln, wie es aussehen soll. Für Sie bedeutet das, dass Sie viele Gestaltungsmöglichkeiten haben und eine ganz individuelle Aussage über das Foto transportieren können.

Schritt #2: Bestimmen Sie ein Wiedererkennungsmerkmal

Im Falle von besonders begehrten Stellenangeboten kommt es durchaus vor, dass sich nicht nur hunderte, sondern sogar tausende Interessenten bewerben. Was das für Sie bedeutet, dürfte klar sein: Ein unendlich großes Meer voller Konkurrenten, in dem jeder permanent droht, unterzugehen. Um diesem Schicksal zu entgehen, empfiehlt es sich generell, individuelle und personalisierte Bewerbungsunterlagen einzureichen, mit denen Sie optisch aus der Masse hervorstechen.

Ein weiterer guter Trick ist ein Wiedererkennungsmerkmal, das Sie in Ihrem Bewerbungsfoto integrieren. Hierbei kann es sich zum Beispiel um eine markante Brille oder eine moderne Fliege statt Krawatte handeln. Auch farbige Blazer und auffällig gemusterte Hemden können als Wiedererkennungsmerkmal dienen und Ihnen helfen, auf dem Radar der Personaler zu landen.

(„Was war mit der Dame im pinken Blazer? Ich erinnere mich, dass Sie gute Sprachkenntnisse hat.“ oder auch „Der Herr mit der interessanten Brille ist mir auf jeden Fall im Gedächtnis geblieben. Ich suche seine Unterlagen noch einmal heraus.“)

 

Tipp

Auffallen ist definitiv erlaubt, doch denken Sie auch immer daran, dass in allen Branchen diverse Dresscodes gelten. Gerade im Finanz- und Versicherungsbereich wird man Ihren Mut zu Farben und Mustern eventuell nicht honorieren. In vielen anderen Bereichen – vor allem in der Kreativ-Branche – ist jedoch vieles erlaubt.


Schritt #3: Legen Sie Ihr Outfit fest

Während es im zweiten Schritt um ein ganz bestimmtes Kleidungsstück oder Accessoire ging, gilt es nun, das restliche Outfit festzulegen. Bei der Wahl Ihrer Kleidung sollten Sie unbedingt im Auge behalten, welche Aussage Ihr Bewerbungsfoto transportierenund was es über Sie aussagen soll. Es ist keinesfalls Pflicht, sich im Anzug oder Blazer ablichten zu lassen. Grundsätzlich sollten Sie die Wahl Ihres Outfits immer am eigenen Geschmack und dem „Wohlfühlfaktor“ festmachen. Soll heißen: Kleiden Sie sich stets ordentlich, aber auch Ihrem Typ und Wesen entsprechend. Das Outfit auf dem Bewerbungsfoto darf auf keinen Fall eine Verkleidung sein und Sie zu jemandem machen, der Sie in Wirklichkeit gar nicht sind.

Checkliste - Weitere No-Gos in Sachen Dresscode sind

  • Sport- und Freizeitkleidung
  • fleckige/dreckige Kleidung
  • faltige Kleidung
  • schlecht gebundene Krawattenknoten
  • hochgeschlagene Hemdkragen (egal ob gewollt oder ungewollt)
  • auffälliger Schmuck
  • zu viel Dekolletee

 

Wenn Sie nicht wissen, welche Kleidung für Ihr Bewerbungsfoto geeignet ist, hilft dieser einfache Trick: Überlegen Sie sich, welche Kleidung im angestrebten Beruf an der Tagesordnung ist. Banker und Anwälte tragen grundsätzlich Anzüge – also sollten Sie diesen auch auf dem Bewerbungsfoto anhaben. Journalisten und Grafiker sind eher casual, aber dennoch ordentlich gekleidet. In diesem Fall darf es auf dem Bewerbungsfoto beispielsweise auch nur Hemd oder Bluse (wahlweise unter Pullover) sein.

Schritt #4: Achten Sie auf ein gepflegtes Äußeres

Auch wenn das Outfit und die Accessoires feststehen, sind Sie immer noch nicht bereit für den Termin beim Fotografen. Es sollte sich eigentlich von selbst verstehen, doch der Vollständigkeit halber weisen wir Sie dennoch darauf hin, dass Bewerbungsfotos nach einem tadellos gepflegten Äußeren verlangen. Das bedeutet u.a.: 

  • Die Haare müssen gekämmt sein
  • Frauen mit langem Haar sollten es bestenfalls zurückbinden, um das Gesicht in den Fokus zu rücken
  • Männer sollten sich gründlich rasieren oder den Bart umfassend pflegen (kämmen, stutzen, Konturen rasieren, mit Öl oder Wachs in Form bringen etc.)
  • Make-Up ist erlaubt, aber bitte immer nur dezent, beseitigen Sie harte Übergänge zwischen Gesicht und Hals

 

Schritt #5: Verleihen Sie dem Bild eine individuelle Dynamik

Die gute Nachricht gleich vorweg: Biometrische Aufnahmen wie im Personalausweis, die stark an ein Fahndungsfoto erinnern, haben in der Bewerbung überhaupt nichts zu suchen. Hier dürfen Sie ruhig lächeln und sich von Ihrer Schokoladenseite präsentieren. Eine leicht schräge Körperhaltung lässt Sie interessanter wirken und verleiht dem Foto zusätzliche Dynamik. Ein Lächeln hat den Effekt, dass Sie offen und sympathisch wirken. Verschränkte Arme drücken Willensstärke aus. Da es auch bei der Gestaltung des Fotos keine festen Regeln gibt, können Sie frei entscheiden, wie Sie sich präsentieren. Einziges No-Go: Ganzkörperaufnahmen. Es sollte sich beim Bewerbungsfoto stets um ein Porträt handeln, das Sie maximal bis zum Brustbereich zeigt.

 



Im zweiten Teil unseres Leitfadens verraten wir Ihnen unter anderem, wo und wie das Bewerbungsfoto platziert werden sollte, welche Rolle der goldene Schnitt spielt und ob Schwarz-Weiß- oder Farb-Aufnahmen besser ankommen.