Bewerbung 2.0: Wie helfen soziale Netzwerke bei der Jobsuche?
Von Walter Brandl am 06/07/2016Egal ob im Alltag oder im Berufsleben, man kommt einfach nicht mehr um sie herum. Gemeint sind soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter, Instagram und Snapchat, aber auch Xing und LinkedIn. Was für die meisten Menschen ein Ort der Kommunikation und des privaten Austauschs ist, kann jedoch auch bei der Jobsuche hilfreich sein. Wenn Sie Facebook und Co. nutzen wollen, um einen neuen Job zu finden, sollten Sie unbedingt ein paar Punkte beachten. Welche das sind, verraten wir Ihnen im folgenden Beitrag.
Die Wahl des Netzwerkes
Wer sich ein bisschen mit Social Media auskennt, weiß, dass sich die verschiedenen Netzwerke teils stark voneinander unterscheiden – und zwar sowohl im Hinblick auf Nutzung und Möglichkeiten als auch Inhalte und Publikum. Auf der Suche nach einem neuen Job sollten Sie daher genau wissen, in welchem Netzwerk Sie welche Chancen haben werden.
1. Facebook: Das weltweit größte Netzwerk ist generell sehr freundschaftlich geprägt, wird aber auch intensiv von Unternehmen genutzt. Diese setzen gezielte Werbeanzeigen ein, um beispielsweise auf zu besetzende Stellen zu verweisen. Wenn Sie aktiv auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber sind, empfiehlt es sich, sich in diversen Gruppen umzuschauen. Diese sind beispielsweise regional oder branchenspezifisch ausgelegt.
2. Twitter: Twitter ist im Gegensatz zu Facebook wahnsinnig schnell und auf den Punkt gebracht. Wenn Sie Glück haben, wird Ihnen auch hier ab und zu eine Stellenausschreibung in die Timeline gespült. Gruppen wie bei Facebook gibt es nicht. Dafür ist es hier eher möglich (beziehungsweise legitim), fremde Menschen direkt anzuschreiben, wenn Interesse an einem Job besteht.
3. Instagram und Snapchat: Diese beiden sozialen Netzwerke sind vor allem bei jungen Menschen ausgesprochen beliebt. Sie ermöglichen einen sehr spezifischen Austausch, sind für die Jobsuche allerdings (noch) absolut ungeeignet.
4. Xing und LinkedIn: Die sogenannten Karriere-Netzwerke Xing und LinkedIn sind eindeutig die beste Wahl, wenn es um das Thema „Jobsuche via social media“ geht. Unternehmen und deren Mitarbeiter nutzen die Portale, um Stellen auszuschreiben – auch ganz gezielt in Gruppen. Außerdem sind sie der perfekte Weg, um mit dem zukünftigen Arbeitgeber in Kontakt zu treten und ein gut funktionierendes Berufs-Netzwerk aufzubauen.
Hinweis: Generell können soziale Netzwerke auf zweierlei Wegen bei der Jobsuche genutzt werden: Zum einen als Informationsquelle in den Stellenmärkten von XING & Co. und zum anderen als Präsentationsfläche und Bewerbungs
Die richtige Präsentation
Urlaubsschnappschüsse, Party-Bilder, private Gedankenergüsse – soziale Medien sind in der Regel voll von Inhalten, die der (potentielle) Arbeitgeber besser nicht sehen sollte. Wer gerade auf Jobsuche ist, sollte sich dessen unbedingt im Klaren sein – oder seine Privatsphäre-Einstellungen so bearbeiten, dass nur Eingeweihte alles sehen dürfen.
Generell sollten Sie bei der Jobsuche über soziale Netzwerke auf einen professionellen Auftritt achten. Das bedeutet beispielsweise:
- Verwenden Sie ein aktuelles und seriöses Profilbild
- Machen Sie Angaben, die aussagekräftig und eindeutig sind
- Siezen Sie die Menschen, denen Sie schreiben (auch bei Facebook!)
- Verzichten Sie auf das Posten sehr persönlicher (und vielleicht auch peinlicher) Inhalte
- Nehmen Sie sich besser zurück, wenn es um das Äußern von (politischen) Meinungen geht
- Geben Sie Möglichkeiten der Kontaktaufnahme außerhalb der Netzwerke an (beispielsweise E-Mail-Adresse und Telefonnummer)
Wenn es Ihnen schwerfällt, Privates und Berufliches im World Wide Web zu trennen, dann empfehlen wir Ihnen, Karrierenetzwerke wie Xing oder LinkedIn für die Jobsuche zu nutzen. Hier haben Schnappschüsse und Ihr Beziehungsstatus generell nichts zu suchen.
Nutzen Sie den ManageYour CV Jobbörsenmanager und erstellen Sie sich mit wenigen Klicks eine Merkliste mit den wichtigsten sozialen Netzwerken für Ihre individuelle Jobsuche!
Praxis-Tipps für die Jobsuche via Xing
Xing spielt bei den Businessnetzwerken im deutschsprachigen Raum die größte Rolle, wenn es um die Jobsuche geht. Darum soll das Karriere-Netzwerk an dieser Stelle noch einmal gesondert betrachtet werden. Das Besondere an Xing ist, dass es zahlreiche Möglichkeiten bietet, die konkret auf das Finden von einem neuen Job abzielen. Die wichtigsten Funktionen sollen an dieser Stelle in Kombination mit praktischen Tipps vorgestellt werden.
1. Die Suche/Biete-Felder: Xing ist ein sehr direktes Netzwerk. Machen Sie im Suche/Biete-Bereich daher immer konkrete Angaben und verzichten Sie auf Selbstverständlichkeiten. Die Felder sind außerdem eine gute Möglichkeit, um durch gezielt eingesetzten Humor aus der Masse hervorzustechen und im Gedächtnis zu bleiben. Natürlich können Sie hier auch konkret schreiben, dass Sie auf der Suche nach einem neuen Job sind. Das kommt bei Ihrem aktuellen Chef unter Umständen jedoch weniger gut an. Hier gilt es, Fingerspitzengefühl zu beweisen.
2. Der Lebenslauf: Auf Xing gilt das gleiche wie in jeder Bewerbung: Achten Sie auf Vollständigkeit. Der große Vorteil des Karriere-Netzwerkes ist, dass Sie hier beim Lebenslauf keine Einschränkungen im Hinblick auf den Platz haben. Das bedeutet, dass Sie einzelne Karriere-Stationen etwas genauer beschreiben und Ihre Positionen sowie Aufgaben in den jeweiligen Unternehmen benennen können.
3.Das Portfolio: Hierbei handelt es sich um die am meisten unterschätzte Funktion von Xing – was insbesondere daran liegt, dass Sie viele Nutzer überhaupt nicht kennen. Egal, ob Sie Basis- oder Premium-Mitglied sind, Sie haben immer die Möglichkeit, Ihr Profil mit Arbeitsproben, Referenzen und anderen Angaben aufzuwerten. Das Portfolio kann mit Bildern, PDFs und Text-Dateien befüllt werden.
4. Die Verknüpfung mit anderen Profilen im Netz: Wer auch in anderen sozialen Netzwerken aktiv ist oder beispielsweise einen (karriererelevanten) Blog betreibt, kann diese Seiten mit seinem Xing-Profil verbinden. Oberstes Gebot hierbei ist: Geben Sie nichts von sich preis, was Sie hinterher bereuen. Es hilft, wenn Sie sich bei jedem Profil fragen, ob es für die Augen Ihres zukünftigen Chefs „geeignet“ ist.
Die Bewerbung 2.0 hat ihre Tücken
Jobsuche via Social Media ist möglich, aber keinesfalls als Maß aller Dinge zu betrachten. Wer hier erfolgreich sein will, sollte vor allem Wert auf die richtige Wahl legen. Während Facebook und Twitter nur bedingt geeignet sind, können Instagram und Snapchat gleich links liegen gelassen werden. Lediglich Xing und LinkedIn, die beiden Karrierenetzwerke, liefern konkrete Möglichkeiten, sich aktiv auf die Suche nach einem neuen Job zu machen. Um hier erfolgreich zu sein, dürfen Sie jedoch nichts dem Zufall überlassen. Ein gut gepflegtes und aktuelles Profil ist das A und O, wenn Ihnen soziale Netzwerke einen neuen Job bescheren sollen.